Hans Jandl

GRAS - KUNST:RASEN

Meine Arbeit ist skulpturell und bleibt gerollt und mit Klebeband verschlossen als stehender Zylinder auf dafür aus dem Bauholzabfall meines Atelierbaues angefertigtem Holzsockel in seinem Urzustand. Es ist Plastik. Plastik gerollt – stehend – auf einem Sockel. Also eine Skulptur!

Titel des Werkes: Plastik

Die Auseinandersetzung mit Skulptur ist mir dabei wichtig. Abgesehen von der beeindruckenden Schönheit des Werkes, die sich durch die Aufstellung ergibt, ist keine künstlerische Bearbeitung des vorgegebenen Materials erfolgt. Während bei Marcel Duchamp noch die Form der alltäglichen Gebrauchsgegenstände ein entscheidendes Moment darstellt und bei Jeff Koons Zeugnisse der Konsumkultur als Ausgangspunkte verwendet, verfremdet oder imitiert werden, ist in meiner Arbeit zwar Beides ansatzweise spürbar, aber eben auch wieder nicht!

GRAS - KUNST:RASEN

Titel: Plastik

Das Plastik – alle umwelt- und gesundheitskritischen Aspekte eingeschlossen – wird zur Plastik, zur Skulptur, zum Kunstgegenstand. Zur abfälligen Bemerkung Plastik. Dies aber aus einer Haltung der Ablehnung heraus, ohne damit ein schöngeistiges Werk schaffen zu wollen, nein, es bleibt unverändert, bleibt so, wie es zum Mitnehmen gerollt und verklebt wurde. Das Material wird als Skulptur zum Hinweis, was es ist – eben Plastik. Offensichtlich will der Künstler diesem Problemstoff keine höhere Bedeutung geben.

Ausschließlich beim Sockel, der ja das Aufstellungsfundament für die Plastik ist, wird künstlerisch eingegriffen. Er wird wichtiger als seine Funktion als Sockel.